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VEREINSHISTORIE

Unsere Wurzeln

UNSERE WURZELN REICHEN BIS INS 19. JAHRHUNDERT

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Fahnenweihe 1841
Intelligenz-Blatt für den Oberamtsbezirk Herrenberg vom 18. September 1841

Das Jahr der ersten Fahnenweihe 1841 wurde ursprünglich auch als Gründungsjahr für unseren Verein angesehen. Dies änderte sich 1966, als bei Nachforschungen seitens der Gemeindeverwaltung festgestellt wurde, dass die Wurzeln unseres Vereins bis in das Jahr 1833 zurückreichen.


Einer »Stiftungsrechnung« der Gemeinde Gültstein für den Zeitraum 1832 bis 1833 ist zu entnehmen, dass »dem Provisor Stief für die Ertheilung des mehrstimmigen Gesangsunterrichts« eine regelmäßige Vergütung ausbezahlt wurde. Aufgrund dieses Dokuments wurde dem Liederkranz Gültstein das Jahr 1833 als Gründungsjahr zuerkannt.


Beim 25-jährigen Regierungsjubiläum von König Wilhelm I. in Stuttgart im Jahr 1841 huldigten die Gültsteiner Sänger dem Landesvater mit einigen Liedern. Die Chronik verzeichnet, dass der Fürst darüber »zu Tränen gerührt« war. Die Vermutung liegt nahe, dass dem noch jungen Liederkranz bei diesem Anlass das Recht zuteilwurde, in seiner ersten Vereinsfahne die Königskrone und das »W« als Emblem zu führen.​​ Im Intelligenz-Blatt für den Oberamtsbezirk Herrenberg vom 18. September 1841 findet sich dann die nebenstehende Anzeige.


Der Gesangverein wird seine Fahne am Matthäusfeiertag den 21. September, nachmittags 2 Uhr im hiesigen Gasthof zur Krone einweihen, wozu alle Freunde des Gesanges freundlich eingeladen sind von der ganzen Gesellschaft.​
Im Rahmen einer vom ehemaligen Deutschen Sängerbund (DSB) veranstalteten Wanderausstellung war unsere ehrwürdige 1. Vereinsfahne in Essen, Coburg und Nürnberg ausgestellt. Einen Ehrenplatz hat sie schon vor geraumer Zeit im Silcher Museum in Schnait i.R. gefunden.

 

Die zweite Fahne
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2. Fahne, Mai 1922
Geischter Chor, 1932
Die zweite Fahne

Der erste Weltkrieg hinterließ große Lücken in den Reihen der Sänger. Verstärkung bekam der Chor dann von weiblicher Seite. In den zwanziger- und dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts präsentierte sich der Liederkranz deshalb als gemischter Chor.


Bereits am 13. Mai 1922 weihte der Verein seine zweite Fahne, die in ihrer Erscheinung den geänderten, politischen Verhältnissen gerecht wurde und dem damaligen Zeitgeist entsprach.


Die Wirren am Ende des zweiten Weltkrieges brachten es mit sich, dass diese Vereinsfahne Schaden nahm und auch nach fachmännischer Reinigung und Auffrischung kein optimales Erscheinungsbild mehr hatte. Die Verantwortlichen entschlossen sich deshalb, zum 150-jährigen Vereinsjubiläum im Jahr 1983 eine neue Vereinsfahne anzuschaffen, die dann im Rahmen des Jubiläumsabends am 17. Juni 1983 festlich übergeben wurde.
 

Neuanfang
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Zelter-Plakette, 1957
Neuanfang

Während des zweiten Weltkriegs kam der Singstundenbetrieb zeitweilig ganz zum Erliegen, weil die überwiegende Anzahl der Aktiven zum Kriegsdienst eingezogen wurde. Viele ehemalige Sänger kehrten leider nicht mehr in die Heimat zurück. Dieser kriegsbedingte Aderlass für den Verein konnte erst in den Jahren 1947/1948 wieder ausgeglichen werden, als sich junge Männer in erfreulicher Anzahl dem Liederkranz anschlossen.


Unter dem Dirigat von Karl Fink aus Herrenberg erlebte der Verein eine neue Blüte als Männerchor. Zahlreiche Urkunden und Auszeichnungen zeugen von reger Beteiligung bei Festen und Wertungssingen.


Die vom 1. Deutschen Bundespräsidenten, Professor Dr. Theodor Heuss, gestiftete Zelter-Plakette durfte die Vereinsleitung 1957 in Köln entgegennehmen.


Neue Impulse bekam unser Chor, als Ende 1963 Heinz Weimer als Dirigent gewonnen werden konnte. Mit seinem jugendlichen Elan wurde das Repertoire enorm ausgeweitet und umfasste bald das gesamte Spektrum der Chormusik. Den ersten Höhepunkt dieser ersprießlichen Zusammenarbeit erlebte der Chor beim 125-jährigen Vereinsjubiläum 1966, als er sich mit 45 Aktiven und einem beachtenswerten Programm präsentieren konnte. Der mit diesem Jubiläumsfest verbundene Gau-Sängertag des damaligen Otto-Elben-Gaues brachte eine über tausendköpfige Sängerfamilie im Festzelt in Gültstein zusammen und wurde zu einem sängerischen Großereignis im Landkreis Böblingen.
 

Neue Wege
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Neue Wege

Mit der Zielsetzung, Kindern und Jugendlichen die Freude am Gesang zu vermitteln, gründete unsere Vereinsleitung 1971 einen Kinder- und Jugendchor. Unter Leitung von Erwin Tomaschko, einem damaligen Sängerkameraden aus Tailfingen, kam neben dem regelmäßigen Probenbetrieb auch der Freizeitspaß bei Wanderungen oder am Lagerfeuer und in Singfreizeiten nicht zu kurz. Der Jugendchor, der zeitweilig bis zu 60 Kinder und Jugendliche zählte, wirkte auch bei den Chorkonzerten des Männerchores mit. Als 1986 kein geeigneter Leiter mehr zur Verfügung stand, wurde diese Jugendarbeit leider wieder eingestellt.


Chorleiter Heinz Weimer ist es zuzurechnen, dass der ebenfalls unter seiner Leitung stehende Männerchor des Liederkranz Tailfingen mit uns eine enge sängerische Verbindung schloss. So entstand eine Chorgemeinschaft, die fortan ihre Kräfte bündelte und alle Proben und Auftritte gemeinsam bestritt. Seit 1969 wurden im regelmäßigen Turnus von 2 Jahren Konzerte gegeben, die im Wechsel in Gültstein und Tailfingen stattfanden und jeweils auf ein dankbares Publikum trafen. Der Männerchor der Chorgemeinschaft Gültstein/Tailfingen hat sich so unter Heinz Weimer einen herausragenden Platz in der Chorwelt unseres Chorverbandes und darüber hinaus erarbeitet. Unsere Konzerterfolge sind zumeist auf Tonträgern konserviert und so auch für die Nachwelt erhalten.


Bei der Pflege der Städtepartnerschaft zwischen Amplepuis (50 km nordwestlich von Lyon/Frankreich) und Gültstein hat sich auch unser Liederkranz stark engagiert. So wurden die Konzerte im Salle du Rex und die gemeinsamen Auftritte mit dem Union Chorale in Amplepuis und Gültstein zu unvergesslichen Erlebnissen.​
 

150 Jahre
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150 Jahre Jubiläum, 1983

150 Jahre

Im Jahr 1983 feierte der Liederkranz Gültstein sein 150-jähriges Jubiläum mit einem mehrtägigen Sängerfest in der TV-Halle und im prachtvoll dekorierten Festzelt. Den Auftakt bildete am 28. Mai ein sehr anspruchsvolles Jubiläums-Chorkonzert, das vom Männerchor der Chorgemeinschaft Gültstein/Tailfingen und vom Jugendchor Gültstein gestaltet und durch Sopranistin Marianne Köhnlein, dem Bariton Richard Anlauf und dem Pianisten Karl Haarer bereichert wurde. Unter der Gesamtleitung von Chorleiter Heinz Weimer wurde ein Vokal-Konzert dargeboten, das einen weiten Bogen spannte und Kompositionen von F. Schubert, A. Lortzing, W.A. Mozart, D. Bortniansky, Fr. Lehar, R. Wagner, O. Groll u.a. beinhaltete. Dieses großartige Konzert wurde der Bedeutung des Jubiläums in jeder Hinsicht gerecht und stellte die Leistungsfähigkeit des Chores und seines profilierten Leiters eindrucksvoll unter Beweis.


Weitere Festveranstaltungen im Jahr 1983 waren der Jugendabend am 16. Juni im Festzelt sowie der Jubiläumsabend am 17. Juni in der TV-Halle, an dem nach verschiedenen Festansprachen, Ehrungen und Auszeichnungen auch die neue Vereinsfahne übergeben wurde. Der Samstag brachte abends beim Festival der frohen Laune mit Marianne und Michael und mit diversen Show-Einlagen Begeisterung und typische Festzeltstimmung in das über eintausendköpfige Publikum. Am Sonntag, dem 19. Juni, machten mehr als 40 Chöre dem Jubilar ihre Aufwartung. Ihre Gastvorträge wurden am Vormittag in der TV-Halle und am Nachmittag nach einem großen Festzug im Festzelt zu Gehör gebracht. Der anschließende Tanz- und Unterhaltungsabend leitete schließlich zum entspannten und zwanglosen Feiern über. Den Abschluss der Feierlichkeiten bildete am Montag, dem 20. Juni, das Kinderfest, als nach einem bunten Festzug das ganze Dorf auf der Festwiese und im Festzelt zusammenkam.


Schon Anfang der 60er Jahre wurde mit den Männerchören der umliegenden Orte die CHORGRUPPE GÜLTSTEIN ins Leben gerufen. Gemeinsames Ziel war es, mit einem zahlenmäßig starken Männerchor bei Festbesuchen und anderen Gelegenheiten aufzutreten. Darüber hinaus wurden Platzkonzerte am 1. Mai in den Gemeinden der beteiligten Chöre zur ständigen Einrichtung. Neben den Chören aus Gültstein und Tailfingen zählten die Sänger aus Mönchberg und Nebringen zur Chorgruppe Gültstein.

Heute
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Conradin-Kreutzer-Tafel, 1999

Heute

Im Mai 2005 übernahm Ruth Munz-Bechtel die musikalische Leitung des Liederkranz Gültstein und des Liederkranz Tailfingen. Mit viel Engagement hat sie die altersbedingt immer kleiner werdenden Chöre zusammengehalten und bis zu ihrem Abschied im Juli 2022 künstlerisch begleitet und bereichert und eine beachtliche Anzahl von Auftritten und Konzerten mit „Ihren“ Männern gemeistert.

 

Der Männerchor hat im Juli 2023 mit einem Abschiedsnachmittag seine Proben und Auftritte eingestellt. Er trifft sich in 2-wöchigem Abstand zum gemütlichen Beisammensein in Tailfingen in der Sonne – und es wird durchaus auch etwas gesungen.


Bereits 20 Jahre vorher, im Mai 2002, wurde in Kooperation mit dem Liederkranz Tailfingen ein neuer, gemischter Chor gegründet. Ziel war es, der unübersehbaren Überalterung bei den Aktiven des Männerchores entgegenzuwirken und so die Überlebensfähigkeit des Vereins, wenn auch in veränderter Form, zu sichern.


TOTAL VOKAL, so der Name der neuen Formation, steht für moderne Chorliteratur: Pop im weitesten Sinne, zumeist in englischer oder auch in deutscher Sprache.


Gestartet ist TOTAL VOKAL mit dem Dirigenten Klaus Hügl.
Klaus hat Kammermusik und Liedbegleitung bei Eckart Sellheim an der Arizona State University (Phoenix, USA) studiert. In Sachen Musik ist Klaus vielfältig unterwegs, leitet inzwischen andere Chöre sowie den Schönaicher Handglockenchor GLOX.


2008 übernahm Alevtina Prokhorenko TOTAL VOKAL. Sie hat Chorleitung und Gesang am Konservatorium in Moskau studiert und war Stipendiatin der Internationalen Bachakademie Stuttgart. Witzigerweise leitet sie in Stuttgart einen Chor namens Vokal Total, mit dem wir auch schon einen gemeinsamen Auftritt hatten.


Mit Christian König konnten wir 2014 ebenfalls einen Vollblutmusiker als neuen Dirigenten gewinnen. Als einer der ersten Studierenden hat er den Studiengang kirchliche Popularmusik in Tübingen abgeschlossen. Heute ist er Landeskantor für Popularmusik in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. 2019 mussten wir ihn ziehen lassen.


Es kam Johannes Söllner zu uns. Er ist nicht nur Dirigent, sondern auch Komponist und Improvisator – und ein ausgezeichneter Entertainer!


Zwei nur sehr kurze Dirigate übernahmen 2023 Lena Bäuerle und 2024 Andreas Lang. Lena hat Schulmusik und Gesang mit Schwerpunkt Jazz/Pop studiert. Sie zog es wieder in ihre alte Heimat.


Andreas ist Dozent für Musiktheorie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart und ist als Pädagoge, Komponist und Interpret unterwegs. Da er mehr Aufgaben an der Hochschule übernahm, blieb für uns leider keine Zeit mehr.

Seit April 2025 hat Paulo Andre Nascimento de Jesus den Taktstock übernommen. Paulo kommt aus Brasilien und kann die Liebe zur Musik mit seinem lateinamerikanischen Temperament wunderbar weitergeben. Er macht zurzeit seinen Master im Fach Operngesang an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Paulo ist aber auch der Popmusik gegenüber aufgeschlossen.

Mitgliedschaft in Verbänden

 

Unser Verein ist Mitglied im Chorverband Otto Elben e.V. und im Schwäbischen Chorverband e.V. und gehört damit dem Deutschen Chorverband an.

Auszeichnungen

 

Die Zelter-Plakette durfte der Liederkranz Gültstein bereits 1957 in Empfang nehmen. Im Jahre 1999 erhielt unser Verein die höchste Auszeichnung, die das Land Baden-Württemberg Laienchören verleihen kann, die Conradin-Kreutzer-Tafel. Sie wurde am 24.04.1999 am Tag der Laienmusik in Schwäbisch Gmünd überreicht.

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